Die sechs geplanten Häuser, davon drei entlang der Leuengasse und drei entlang des Panoramawegs übernehmen die Körnung der nördlich projektierten Bebauung. Durch raumgreifende Elemente brechen sie Frontalitäten sowie Grösse und schaffen in der Umgebung Engstellen oder Nischen. Die Neubauten ähneln sich, unterscheiden sich aber subtil. Das Prinzip der zueinander versetzten Baukörper welche keine Fluchten übernehmen zieht sich in den Grundrissen weiter.
Die sechs Gebäude reagieren im Grundriss auf die Zielvorgabe nach einer Überbauung für Bewohner mit dem Wunsch nach dem “Lebensgefühl Selbstbestimmung – ich weiss, was ich will”, nach Individualität und Beziehung, nach Nähe und Distanz oder kurz: Diskretion im Zusammenleben. Ausgehend von dieser Konzeptidee bauen sich die Grundrisse auf. Einzelne Wohnmodule, wo die die jeweiligen Individualräume wie die eigene Nasszelle oder Schlafzimmer enthalten, treten als solche in Erscheinung und definieren einen dazwischen liegenden, mäandrierenden Raum, der die gemeinschaftlichen Flächen und Nutzungen wie der Küche, des Wohnzimmers oder des Eingangs aufnimmt. Ergänzt werden diese Module durch den Erschliessungskern, welcher auch die gemeinsam genutzten Funktionen wie das Réduit, die Garderobe oder das Gäste-WC aufnimmt. Durch orthogonales Ausdrehen oder Verschieben dieser Module oder des Zusammenziehens zweier Module zu einem Grösseren werden mit dem gleichen Projektansatz unterschiedliche Gebäude und Grundrisse geschaffen. Alle Wohnungen verfügen über ein Réduit, ein Gäste-WC, Balkone und aus jedem Bereich direkte Sicht nach draussen.
Sämtliche Wohnungen sind als 3-Raum-Wohnungen konzipiert – Ausnahme bildet einzig die kleine 3.5 Zimmer Wohnung im Haus E, welche zur Erfüllung der Gestaltungsplanvorschriften notwendig ist. Obwohl auf den ersten Blick alle Häuser ähnlich scheinen und im Wohnungsmix keine Differenzierung stattfindet, können unterschiedlichste Wohnbedürfnisse abgedeckt werden. Dafür stehen 4 Wohnmodul-Typen, welche mittels Schiebeelementen oder Drehwänden individuell gestaltet werden können zur Verfügung. So kann ein Schlafmodul entweder in ein grosses, offenes Zimmer, oder in bis zu drei voneinander abtrennbaren Kleinräumen unterteilt werden. Die flexibelsten Module A und B befinden sich den Häusern A/B/C und verfügen über einen eigenen kleinen Balkon. Die Module C und D in den Häusern D/E/F, in welchen nicht alle Individualräume einen eigenen Aussenbereich haben, profitieren dagegen von einem grösseren, gegen Westen gerichteten Balkon im Allgemeinbereich. Durch die maximale Flexibilität in den Gestaltungsmöglichkeiten funktionieren die Grundrisse nicht nur für Paare oder Kleinfamilien, sondern sind auch ideal für WG’s oder speziellere Wohnformen aller Art – oder ausgehend vom Leitgedeanken: “Jeder kann wie er will”.
Die farblich homogene Fassadengestaltung der sechs Neubauten wird durch drei leicht unterschiedliche Anwendungsvarianten aufgelockert. Jeweils zwei Häuser sind durch Schiebeläden gekennzeichnet, durch klassische Lochöffnungen mit Fensterzargen oder durch die vertikal akzentuierende Fensteröffnungen. Allen Gebäuden gleich bleibt jedoch der konzeptionelle Ansatz der Sichtbarmachung der einzelnen Module. Diese treten nicht nur im Grundriss sondern auch in der Fassade in Erscheinung. Verstärkt wird dies durch die überhohen Module in den obersten Wohngeschossen. Die Zwischenbereiche – wo der mäandrierende Raum an die Fassade stösst – ist jeweils leicht rückversetzt und farblich, sowie materialtechnisch abgesetzt. Die Fassade besteht aus hellem, strukturiertem Faserzementplatte (z.B. Cellon), die durch metallene und leicht aus der Fassadenebene hervorstehende Metallprofile und Schattenfugen geschossweise getrennt wird. Diese Metallprofile dienen zur differenzierten Ausbildung der Fassadenvarianten. Ergänzt wird das helle freundliche Äussere durch einen Farbakzent in den textilen Sonnenschutzelementen, die sich unter den drei Fassadenvarianten unterschiedlich wiederholen: Vorhänge, Ausstellstoren oder Vertikalstoffstoren.
Die Umgebung wurde (gemäss Vorgabe) nur konzeptionell ausgearbeitet. Wichtig ist die Sekundärerschliessung, die als mittlerer Rückgrat zwischen den oberen und unteren Gebäuden hindurch führt, und alle Nutzungen, Bereiche und Gebäude miteinander verbindet. Detaillierter wurden die halbprivaten Aussenbereiche auf den Dachterrassen entwickelt. Jedes Haus erhält eine eigene grosszügige Dachterrasse, die sich zwischen den in der Höhe in Erscheinung tretenden Modulen immer wieder zu grösseren Bereichen öffnet oder zu behüteteren Nischen bildet. Die nicht begehbaren Dächer werden (teilweise) als Kräutergärten genutzt und stehen allen Bewohnern der jeweiligen Häuser zur Verfügung. Ein überdachter Aussenbereich auf dem Dach des Hauses E steht allen Bewohnern der Überbauung zur Verfügung und kann für Sommerfeste oder ähnliches gemietet werden.