Die bewusste Platzierung der beiden Volumen geschieht in Abwägung von verschiedenen Lebensformen. Das Ziel ist ein Gesamtprojekt, das nicht den Anschein einer Überbauung erwecktsondern dem Betrachter als zwei unabhängige Projekte erscheint. So werden die Architektursprachen beider Volumen bewusst nicht in Verwandtschaft gesetzt. Durch die prominente Setzung des Mehrfamilienhauses entlang des Bogelerenweges wird dem Einfamilienhaus die Privatsphäre und Diskretion gegen Öffentlichkeit gewährt. Lediglich ein Eingangstor von der Strasse aus lässt das Einfamilienhaus dahinter wahrnehmen. Die bewusst erhöhte Platzierung des Einfamilienhauses und die vertiefte Einordnung des Mehrfamilienhauses lässt das Einfamilienhaus auf der Kuppe thronen und insbesondere vom obersten Geschoss eine Rundumsicht gewähren. Die Zufahrt und die Parkierung des Einfamilienhauses werden vom Mehrfamilienhaus entkoppelt.
Das erhöhte Einfamilienhaus wird auf 6 höhenversetzte Niveaus aufgeteilt, was zum wiedererkennbaren Wert der gewählten Architektursprache wird. Während im untersten Niveau die Garage und der private Hauseingang zu liegen kommt, befindet sich auf dem zweiten Niveau höhenversetzt der feudale Gästeeingang und die Anbindung zum Garten. Hier wird bereits das Konzept der verschachtelten inneren Raumstrukturen ersichtlich, indem die Sichtbezüge zueinander versetzt angeordnet werden und so für den Benutzer versteckte Überraschungsblicke erlebbar machen. Auf dem dritten Niveau befindet sich der grosszügige Elternbereich abgetrennt vom vierten Niveau – dem Kinderbereich. Hier nimmt die Raumanordnung Rücksicht auf die Ausrichtung und Privatsphäre, indem sekundäre Räume gegen das Mehrfamilienhaus gesetzt werden. Auf Niveau fünf kommt das überhohe Wohnzimmer und auf Niveau sechs letztendlich der Ess-/Kochbereich zu liegen. Durch den Höhenversatz entstehen zwei Terrassen: Die Frühstücks-Terrasse bei der Küche und die Dinner-Terrasse beim Wohnzimmer. Ein Aufzug verbindet zudem die Küche mit dem Eingang um so die Heimlieferung in das Reduit zu erleichtern.
Die Volumetrie des Mehrfamilienhauses entsteht aus dem Wertegleichgewicht zwischen der Gewährleistung der Besonnung für das Einfamilienhauses, indem der Winkel der Abendsonne für die Nord-West-Fassade berücksichtigt wird, wie auch die innere Organisation der Wohnungsausrichtungen im Mehrfamilienhaus. Der so entstehende Fussabdruck des Mehrfamilienhauses wird geschossweise rückgestaffelt, um so den Kleinwohnungen die wertvollen Ausrichtungen gegen Westen zu geben. Das Haus umfasst im Erdgeschoss drei Gartenwohnungen (an der Strassenlage wird bewusst eine Kleinwohnung gesetzt), im Zwischengeschoss drei Kleinwohnungen und im obersten Geschoss wiederum bewusst zwei grössere 3.5 Zimmer Wohnungen. So wird ein ausgewogener Mix von 8 Wohnungen mit Rücksicht auf Lage und Höhe verteilt. Die Gartengestaltung der Einfamilienhauses übernimmt das Konzept der Höhenterschiede, indem der Poolbereich auf der tieferen, privateren Ebene zu liegen kommt. Der gesamte Garten wird mit einem Grüngürtel ummantelt und mit einem Kräutergarten oder anstossend an den Sportraum beispielsweise mit einem Zen-Garten akzentuiert. Der Übergang zwischen den beiden Häusern wird mit Rücksicht auf beidseitiger Privatsphäre dicht bepflanzt um so Distanz und Sichtschutz zu gewährleisten. Die privaten Gärten der Wohnungen werden mit Heckbepflanzungen abgegrenzt.