Zumikon|Rütistrasse

March 1, 2021 8:29 am Published by

Visualisierungen

Projektdaten

Bauprojekt

Studienauftrag Neubau Wohnüberbauung (20 Eigentumswohnungen)

Bauherrschaft

Meili Unternehmungen AG

Visualisierungen

OVA studio

Standort

Rütistrasse, Zumikon

Architektur

EMWE Architektur AG

Projektbeschrieb

Der heute unbebaute Projektierungsperimeter ist topografisch teilweise stark abfallend, an anderen Stellen aber auch terassiert gestaltet. Aufgrund der  grosswüchsigen Baumbepflanzung und den durchfliessenden Grünraum besteht heute eine parkartige Situation. Dieses am Siedlungsrand Zumikons gelegene Grundstück an der Schnittstelle zwischen Siedlungsgebiet und Landwirtschaftszone muss daher sorgfältig entwickelt werden. Durch die Setzung von 5 kleinkörnigen, terrassierten Bauten, welche sich der Topografie folgend ans abfallende Terrain schmiegen kann der Projektidee des Wohnens im Park Rechnung getragen werden. Vier Bauten (Häuser A-D) platzieren sich den Höhenlinien in einer Art mäandrierenden Figur folgend bergseits des zentralen Zugangs, während sich das fünfte Gebäude talseits platziert und eine gezielt räumlich fassende Eingangssituation schafft. Die Häuser A-D nutzen die zulässige Höhenplatzierung aus und erhalten dadurch aussergewöhnliche und unverbaubare Ausund Fernsicht. Sämtliche Gebäude sind in ihrer Grundkonzeption als vertikal terrassierte Bauten, welche auch seitlich jeweils von Geschoss zu Geschoss volumetrisch versetzt werden, verwandt. Je nach Situation reagieren diese jedoch subtil auf ihre Lage im Quartier. So schafft Haus D als letztes der vier aufgereihten Gebäude mit seiner nur gegen Westen versetzten Auftreppung einen visuellen volumetrtischen Abschluss, während das Attikageschoss des Hauses E bewusst eine andere Form annimmt und so subtil auf seine Eigenständigkeit im städtebaulichen Konzept reagiert.

Das Grundstück wird in der westlichen Ecke über die Rütistrasse erschlossen. Dieser Ort bildet auch den Hauptzugang in die Siedlung, der durch die Platzierung der Garagenrampe am Grundstücksrand, sowie des Hauses E bewusst eng gehalten wird. Folgt man dem Hauptzugang öffnet sich schon bald der Blick in die Siedlung und in die Weite. Keines der Häuser hat ein klassisches Treppenhaus – jede der 20 Wohneinheiten erhält einen eigenen Hauseingang / eine eigene Adresse. Sämtliche Wohnungen sind aber zentral über einen Lift direkt erschlossen. Mäandrierende Wege in der Umgebung schaffen ein feines Wegnetz, welches den Hauptzugang mit dem Denkmalweg verbindet. Die Besucherparkplätze befinden sich im Vorbereich der Garage auf Niveau 2. Von dort aus können alle Häuser behindertengerecht über separate Korridore erreicht werden. Ein grosszügiger Treppenaufgang führt zudem im Bereich des Siedlungshauptzugangs in die Umgebung. Die Garage selbst ist an jedes der 5 Gebäude angebunden, führt über 3 Niveaus und beinhaltet gesamthaft 38 PKW-Parkplätze für die Bewohner.

Alle Wohnungen betritt man über ein attraktives, separiertes Entrée. Da jede Einheit einen eigenen Zugang hat, entsteht bereits dort viel Privatsphäre. Da pro Geschoss nur eine Wohnung vorgesehen ist (Ausnahme Haus E / Niveau 1) können diese mehrbis allseitig orientiert werden und ungewollte nachbarschaftliche Nähe wird vermieden. Sämtliche Grundrisse öffnen sich talseits gegen die fantastische Aussicht. Aufgrund der Terrassierung erhalten alle Einheiten grosse, private Terrassen oder Privatgärten und profitieren gleichzeitig von optimaler Besonnung. Ein gedeckter Aussenbereich bildet den Übergang zum dahinter liegenden Wohn-/Essbereich. Die Schlaf- und Nebenräume werden zumeist hangseitig platziert und seitlich belichtet. Alle Wohnungen verfügen über einen Masterbedroom mit eigenem Badezimmer und einer Ankleide. Durch die kluge Raumeinteilung entstehen differenzierte Wohnungstypen mit grosszügigen Wohn- und Essbereichen sowie spannenden Raumfolgen und Raumbezügen. Ausserdem erhält jede Wohnung mindestens ein Réduit. In den Wohnungen der unteren Geschosse sind oftmals die privaten Keller direkt zugänglich. Ergänzend dazu besteht die Möglichkeit diese Einheiten teilweise um einen weiteren (nicht natürlich belichteten) Raum zu erweitern.

Gesamthaft sind 20 Wohnungen mit hoher Wohnqualität und viel Privatsphäre geplant. Diese teilen sich auf in fünf 3.5 Zimmer-, zehn 4.5 Zimmer- sowie fünf 5/5.5 Zimmer Wohnungen. Gerade die grosszügigen Gartenwohnungen eignen sich ideal für Familien mit Kindern, aufgrund der grossen Terrassen und der privaten Zugänge in die Umgebung sind aber auch die anderen Wohnungen dafür geeignet.

Die Fassaden der 5 Neubauten tragen der allseitigen Orientierung und der ruhigen Lage im stark durchgrünten Quartier Rechnung. Die grossen zueinander versetzten Lochöffnungen, welche teilweise auch über Eck geführt werden und die grossen Verglasungen auf die privaten Terrassen und Gärten gliedern die Fassade in ein verspieltes und belebtes Äusseres. Die Fassade selbst nimmt sich in der Farbgebung jedoch etwas zurück und passt sich durch den dunklen Klinker und die anthrazit farbenen Fenster unaufdringlich und ruhig in die stark durchgrünte Umgebung ein. Der gesetzte und selbstverständliche Ausdruck der kubisch erscheinenden Baukörper wird durch das homogen wirkende, Fassadenmaterial unterstrichen.

Die Grundidee des Parks soll erhalten bleiben. Gezielt platzierte, grosswachsende Bäume akzentuieren den Gebäude umschmiegenden Grünraum. Eine grosse Linde markiert den zentralen Bereich der Siedlung welcher sich zu einem Platz öffnet und mit einem Brunnen ergänzt wird. Die asphaltierten Wege begleitend entstehen immer wieder kleine Bereiche mit Spielmöglichkeiten für Kinder und werden durch einen Belagswechsel akzentuiert. Ziergräser schaffen den Übergang von halböffentlichem Siedlungsbereich und Zugangswegen zu den privaten Gärten/Aussenbereichen der Wohnungen. Auch auf den Terrassen schafft diese Bepflanzung einen “grünen Abschluss” und bindet die Gebäudetreppierung in die Umgebungsgestaltung ein. Daudurch treten die Gebäudevolumetrien nochmals etwas schwächer in Erscheinung und es entsteht ein harmonisches Ganzes. Die bestehende natürliche Terrassierung des Geländes wird in die Neubebauung integriert und in übersetzter Form in die Umgebungsgestaltung übernommen. So entstehen unterschiedlichste Bereiche mit unterschiedlicher Aufenthaltsqualität.

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This post was written by emwezurich